Leseprobe



Klugscheißer Royale


Kapitel 1
»Herzlich willkommen beim ProTrend-Kundenservice. Mein Name ist Timo Seidel. Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?«, frage ich mit sonorer Stimme in mein Headset.
»Jo, es geht sich da um einen Brief, wo ich heute erhalten habe«, quäkt mir eine weibliche Stimme ins Ohr.
»Es geht um einen Brief, den Sie heute erhalten haben?«, verbessere ich die Kundin, ohne auch nur eine Sekunde zu glauben, sie verstehe mein korrektives Feedback. Es ist traurig, wie fahrlässig die Hälfte aller Deutschen mit unserer Sprache umgeht. Es sollte hierfür Strafzettel geben. Wie fürs Falschparken. Falsches Relativpronomen: Zack! Fünf Euro Strafe! Unangebrachtes Reflexivpronomen: Schwupp! Zehn Euro!
»Jo, genau. Am besten verbinden Sie mich direkt mit dieser Frau Neumüller, das isʼ nämlich die, wo mir den Brief geschickt hat und die behaupten tut, dass ich meine Rechnungen nicht zahlʼ.«
Ka-ching! Instinktiv verdrehe ich die Augen. Nicht nur wegen der kreativen Grammatik. Der Name Anke Neumüller steht nämlich auf all unseren Kundenanschreiben. Nur Gott weiß, ob diese Frau wirklich existiert. Jedenfalls nicht hier in unserem Callcenter.
»Frau Neumüller ist entlassen worden, weil sie so viele unverschämte Briefe verschickt hat«, antworte ich für meine eigene Bespaßung. »Aber ich helfe Ihnen gern weiter.«
Be|spa|ßung f.; Gen. -; Pl. -en; ProTrend-Kunden durch zynische Kalauer irritieren, um so die eigene Gemütslage zu verbessern
»Ja, na gut. Also, es geht sich darum«, fährt die Kundin fort. »Ich bin die Frau Bürgele. Und zwar habe ich mich heute sehr über diese Frau Neumüller aufgeregt. Sie müssen nämlich wissen, dass ich eine ehrliche Frau bin, die wo immer ihre Rechnungen zahlen tut.«
»Haben Sie denn Ihre Kundennummer zur Hand?«, frage ich. Inzwischen ist das eine rein rhetorische Frage, denn niemand hat jemals seine Kundennummer griffbereit. Seit fünf Jahren mache ich diesen Job nun schon. Zusammen mit knapp hundert anderen Mitarbeitern sitze ich in einem von zwei Großraumbüros und kämpfe täglich um Sauerstoff und Geduld.
»Ja, wo steht die denn?«, fragt Frau Bürgele.
»Oben links über Ihrer Adresse.« Ich wäre längst Millionär, hätte ich jedes Mal einen Euro für diesen Satz bekommen. Anfangs fand ich diesen Job noch entspannend. Faul auf dem Hintern rumsitzen und fürs Telefonieren Geld bekommen. Wie anstrengend kann das bitte sein?
Spätestens nach zwei Jahren allerdings möchte man den Großteil aller Kunden ins Dschungel-Camp wünschen. Und das geht nicht nur mir so. Dieselbe Ungehaltenheit kann man hier bei fast allen Kollegen beobachten, nachdem sie zwei Jahre ausgeharrt haben. Die meisten sind allerdings in der glücklichen Lage, dass dies für sie nur ein Nebenjob ist, um ihr Studium zu finanzieren. Deshalb bieten sie einem hier auch nur maximal einen Dreißig-Stunden-Vertrag an. Ich bin also der einzige Lappen, der hier nach fünf Jahren immer noch versauert!
Lap|pen m.; Gen. -s; Pl. -; ersetzt den inzwischen obsoleten Vollhorst
»Ach, da ist sie ja«, ruft Frau Bürgele mich in die Gegenwart zurück. »Meine Kundennummer ist 9066 5387 und die 9.«
Das hat ja fast nur eine Minute gedauert! Wie ferngesteuert gebe ich Frau Bürgeles Kundennummer ein und rufe ihre Kontoinformationen auf.
Den ganzen Tag lang plage ich mich mit verwirrten, redseligen oder unzufriedenen Kunden herum. Aber immerhin sitze ich in der Reklamationsabteilung. Das ist schon mal ein enormes Upgrade und um Längen besser, als in der Bestellannahme zu arbeiten, wo man den lieben langen Tag nichts anderes zu tun hat, als Bestellnummern einzutippen, um dann so etwas Poetisches zu sagen wie: Entschuldigen Sie, Frau Müller, aber das modische Herrenpolohemd mit Stehkragen haben wir in Größe XXL nicht mehr in den Farben Rot und Magenta gestreift vorrätig, ich kann Ihnen aber eine tolle Alternative anbieten, die sogar zwei Euro günstiger ist. Es handelt sich hierbei um dasselbe Modell in der topmodernen Farbkombination lila kariert mit aufgesticktem Bärchen-Emblem.
»Und dann auch noch so ein hoher Betrag, den ich angeblich nicht bezahlt haben soll«, empört sich Frau Bürgele.
»Welcher hohe Betrag? Es sind doch alle Rechnungen bezahlt. Ich sehe hier lediglich 12,95 Euro, die noch beglichen werden müssen.«
»Ah jo«, bestätigt sie. »Ich bin eine ehrliche Frau.«
Ein neuer Mitarbeiter setzt sich mir gegenüber und grüßt mich mit einem stillen Kopfnicken. Direkt auf seiner Schulungsmappe liegt ein Anschreiben der Universität Köln. Aha! Wieder ein Student! Bestimmt BWL, so, wie der aussieht. Manchmal kommt es mir so vor, als ob ich mit einer Autopanne auf dem Standstreifen stehe, während sich alle anderen auf der Überholspur befinden. Spätestens in vier Jahren wird er sein Studium abgeschlossen haben und in der freien Wirtschaft eine Mörderkohle scheffeln. Und ich sitze dann vermutlich immer noch hier und erörtere Kontoinformationen mit den Frau Bürgeles dieser Erde.
Schnell blättere ich durch deren Kontoauszug. Zum Glück ist sie keine Sammelbestellerin. Die bestellen nämlich für das gesamtes Dorf, sodass vermutlich selbst Peter Zwegat resignieren müsste. Nach wenigen Sekunden habe ich den offenen Posten gefunden.
»Die 12,95 Euro resultieren aus einer Bestellung vom Mai dieses Jahres. Da haben Sie zwei weiße Herren-T-Shirts, ein Halstuch, einen Plüschosterhasen und eine Damenjeans bestellt.« Moment mal! Wieso bestellt die gute Frau im Mai einen Osterhasen?
»Ah jo, des hab ich aber zurückgeschickt.«
Ich vergleiche die Gutschriften. Ich glaub’s ja nicht! Ausgerechnet den Plüschosterhasen hat sie behalten? Im Mai?
»Frau Bürgele, haben Sie den Hasen behalten?«
Stille.
Nur noch drei Stunden! Dann habe ich für diese Woche mein Soll in diesem Irrenhaus erfüllt. Ab morgen habe ich erst mal Urlaub!
Es ist ja nicht so, dass ich nicht auch woanders arbeiten könnte. Mein Berufsberater hat mir damals kurz nach dem Abitur eine ganze Reihe an Berufen vorgeschlagen, für die ich angeblich äußerst geeignet gewesen wäre. Mir gefiel aber keiner so wirklich. Nachdem ich schließlich alle seine Vorschläge abgelehnt hatte, sagte er nur noch: »Bah! Sie sind ja noch ʼnen größerer Klugscheißer wie meine Frau. Wissen Sie was, Herr Seidel? Ich hab ʼnen Vorschlag für Sie: Werden Sie doch einfach Lehrer!“
Und das nur, weil ich ihn gelegentlich sprachlich korrigiert habe. Ist es etwa meine Schuld, dass mein Berufsberater sprachlich nicht wirklich sozialisiert war und somit fast keinen grammatikalisch richtigen Satz artikulieren konnte? Ich empfinde es als meine Pflicht, solche Leute aufzuklären. Gewissermaßen als Oswalt Kolle der deutschen Sprache.
Ich persönlich fand ja auch damals schon, dass man als Berater etwas mehr Contenance wahren sollte, aber nun gut – ganz unrecht hatte er nicht. Also habe ich mich an der Kölner Universität für die Fächer Deutsch und Englisch eingeschrieben. Sprachen haben mir immer schon gelegen. Mein Vater war gebürtiger Amerikaner, und ich bin die ersten dreizehn Jahre meines Lebens zweisprachig aufgewachsen.
Das Verhältnis zwischen mir und meinen Dozenten war aber – wie soll ich sagen? – ein wenig angespannt. Die meisten fragten mich nach einiger Zeit, wieso ich überhaupt dort hinkäme, wenn ich doch der Meinung sei, ohnehin schon alles zu wissen. Und ehrlich gesagt fragte ich mich das nach kurzer Zeit auch, weswegen ich nach zwei Semestern auch nicht mehr hinging. Das war zugegebenermaßen nicht die klügste Entscheidung meines Lebens.
Am anderen Ende der Leitung herrscht immer noch Stille.
»Frau Bürgele? Sind Sie noch da?«, frage ich.
»Mmh ... ja, den Osterhasen, den habe ich behalten.«
»Und haben Sie den auch bezahlt?«
»Ja, ich weiß nicht mehr. Da muss ich mal nachschauen.« Klack! Frau Bürgele hat den Hörer beiseitegelegt. Ich höre, wie sie panisch davonschreitet.
Das ist jetzt nicht wahr, oder? Wo geht sie hin? Einen Kontoauszug bei ihrer örtlichen Sparkasse ziehen? Ich habe keine Lust mehr zu warten und drücke die rote Taste, um das Gespräch zu beenden.
Augenblicklich klingelt die Telefonanlage wieder. Das Display zeigt an: Kunde wartet seit 126 Sekunden. Prima, noch vier Sekunden, und er wird auf den Anrufbeantworter umgeleitet, wo ihm eine Frauenstimme mitteilt, dass die Leitungen leider derzeit überlastet seien, er aber seinen Namen, Telefon- und Kundennummer hinterlassen könne, da er in Kürze zurückgerufen würde. Bis heute habe ich nicht herausfinden können, wer bei uns im Büro diese ominösen Rückrufe tätigt. (Und ob das überhaupt irgendwer macht.)
Schwupp! Weg ist er! Es klingelt erneut. Kunde wartet seit 119 Sekunden. Was ist denn heute los? Ich nehme das Gespräch an.
»Herzlich willkommen beim ProTrend-Kundenservice. Mein Name ist Timo Seidel. Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?«
»So, jetzt passen Sie mal gut auf! Ich hab diese Scheiße hier so was von satt«, brüllt mir ein Mann ins Ohr. »Wissen Sie, wie lange ich hier in der Warteschleife gehangen habe?«
»119 Sekunden«, antworte ich.
»Ach, schon wieder so ein Klugscheißer, was?«, echauffiert sich der Kunde.
Ja, was denn? Ich habe ihm doch nur seine Frage beantwortet.
»Ich bin’s langsam leid. Wollen Sie sich über mich lustig machen, Sie unterbelichteter Büroheini?«
Obstsalat! Da bin ich doch jetzt aus Versehen auf die rote Taste gekommen! So was Blödes aber auch! Jetzt ist der freundliche Kunde auf einmal weg.
Obst|sa|lat m.; Gen. -(e)s; Pl. -e; Salat aus unterschiedlichen Obstsorten, umgangssprachlich aber auch verwendet als Synonym für die (ebenfalls umgangssprachliche) Interjektion »Upsala“ aufgrund seiner phonografischen Ähnlichkeit
Es klingelt erneut. Kunde wartet seit 96 Sekunden.
»Herzlich willkommen beim ProTrend-Kundenservice. Mein Name ist Timo Seidel. Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?«, dudelt es aus mir heraus.
»Bitte, bitte, verbinden Sie mich nicht weiter. Ich habe schon mit zwei Kolleginnen gesprochen.«
»Sie sind jetzt in der Reklamationsabteilung«, sage ich dem Kunden. »Worum geht es denn?«
»Ich brauche ein Ersatzteil.«
»Dann kann ich Ihnen sicherlich weiterhelfen. Es sei denn, es handelt sich um Möbel. Dafür haben wir eine separate Hotline. Handelt es sich denn um ein Möbelstück?«
»Nein. Nein.«
»Können Sie mir dann bitte Ihre Kundennummer nennen?«
»Meine Kundennummer lautet 9067 3867 und die 2.«
Wahnsinn! Der hatte ja tatsächlich mal seine Nummer zur Hand. Ich bin fast geneigt, den Champagner zu öffnen, den ich für den Fall der Fälle in einem kleinen Kühlschrank unter meinem Schreibtisch aufbewahre. »Sie sind Herr Breuer?«
»Ja, genau.«
»Würden Sie mir dann bitte zum Abgleich und aus Datenschutzgründen noch Ihre vollständige Adresse und Ihr Geburtsdatum nennen?«
»Stefan Breuer, Hamburger Straße 14 in Bremen, geboren bin ich am 13. Juli 1972.«
Die Daten stimmen. »Vielen Dank. Wie genau kann ich Ihnen denn weiterhelfen?«
»Ja, ich habe das gerade schon einmal Ihrer Kollegin erklärt. Ich glaube, sie hieß Karin oder so. Hat sie Ihnen schon gesagt, worum es geht?«
Weshalb habe ich wohl gerade nachgefragt? Um Karins Angaben in einem komplizierten Lügendetektortest mittels Sensoren, die in der Ohrmuschel von Herrn Breuers Telefon befestigt sind, zu verifizieren? Ich weiß ja nicht mal, welche von den ganzen Studentinnen hier Karin ist.
»Nein«, antworte ich nur unwirsch.
»Ach so.« Herr Breuer hält kurz inne. »Soll ich Ihnen dann noch einmal sagen, worum es geht?«
Ich atme sehr tief durch. Manchmal gibt es so Momente ...
»Ja, das wäre sehr hilfreich. Ich kann aber auch versuchen, Ihr Anliegen in einem lustigen Ratespiel herauszufinden. Wenn Sie zum Beispiel ein Faxgerät haben, könnten Sie versuchen, es zu illustrieren. So ähnlich wie bei den Montagsmalern mit Sigi Harreis in den 80ern. Kennen Sie die noch? Sie faxen das einfach hierher, ich schau kurz drüber und gebe einen ersten Tipp ab.«
Es ist still am anderen Ende der Leitung. Entweder hat es Herrn Breuer die Sprache verschlagen, oder er sucht gerade Papier, Bleistift und Faxgerät.
»Wollen Sie mich verarschen?«, fragt er schließlich.
Ich schlucke das runter, was in den letzten fünf Jahren zu meinem zweiten Vornamen geworden ist und sich ab und unkontrolliert Bahn bricht: meinen Zynismus.
Stattdessen sage ich: »Entschuldigung. Nach einem langen Arbeitstag hier im Callcenter werden wir manchmal etwas albern. Sie haben jetzt meine ungeteilte Aufmerksamkeit.«
»Ja, also. Wir haben vor vier Wochen einen Esszimmertisch und vier Stühle bestellt, die gestern geliefert wurden. Und da fehlt jetzt bei einem Stuhl eine Stoffauflage.«
Was ist das denn für ein Teilzeitgrübler?
Teil|zeit|grüb|ler m.; Gen. -s; Pl. -; Menschen, die nicht die volle Kapazität ihres Gehirns nutzen, sondern nur auf 450-Euro-Basis denken
Am liebsten möchte ich Herrn Breuer fragen, was er als Unbeteiligter zum Thema Intelligenz zu sagen hat. Stattdessen antworte ich ganz ruhig, langsam und so sachlich wie nur irgendwie möglich: »Herr Breuer, ich hatte Sie doch gerade gefragt, ob es sich bei Ihrer Reklamation um ein Möbelstück handelt. Das haben Sie verneint. Für Ersatzteile bei Möbelstücken müssen Sie leider eine separate Rufnummer anwählen. Die steht auch auf Ihrem Lieferschein. «
Na warte! Jetzt antwortet der Schlaumeier bestimmt, dass es sich bei der Stuhlauflage nicht um ein Möbelstück handelt.
»Nein.«
»Was nein?«, frage ich gereizt. Mein Blutdruck steigt langsam an. Es ist wohl wieder Zeit für meine Betablocker. Die bewahre ich direkt neben dem Champagner in meinem Minikühlschrank auf.
»Sie haben mich nicht gefragt, ob es sich um ein Möbelstück handelt. Sie haben nur nach meiner Kunden-nummer gefragt. Und nach meinem Geburtsdatum.«
Ich bin sprachlos! Und schon wieder so kurz davor, die rote Taste zu drücken!
»Na, wie dem auch sei«, murmele ich und fange mich wieder. Es hat ja eh keinen Sinn! »Sie hätten mir sofort sagen können, dass es sich um ein Möbelstück handelt. Nun müssen Sie leider bei unserer Möbelhotline anrufen. Haben Sie die Rufnummer?«
»Ja, das habe ich Ihnen doch sofort gesagt.«
Langsam werde ich wahnsinnig!
»Was haben Sie mir sofort gesagt?«
»Ja, dass es sich um ein Möbelstück handelt.«
Ich spüre meine Schlagader pulsieren, deshalb frage ich nun laut: »Herr Breuer, wollen Sie mich wahnsinnig machen?«
Es ist wieder kurz still am anderen Ende. Er denkt wahrscheinlich nach, und ich habe Angst, dass er sich dabei verletzen könnte.
»Ja, ich kann nichts dafür, wenn Sie zu blöd sind, mir zuzuhören«, schreit Herr Breuer auf einmal.
So, jetzt reicht es! Bevor bei mir irgendwelche Kapillaren platzen, rutscht es mir schon heraus: »Jetzt hören Sie mir mal gut zu, Sie Bezirkstrottel. Sie haben mir nicht gesagt, dass es sich um ein Möbelstück handelt. Selbst als ich nachgefragt habe, haben Sie das noch verneint.«
Ups, habe ich den Bezirkstrottel jetzt laut gesagt?
Stille am anderen Ende.
»Wie haben Sie mich gerade genannt?«, fragt Herr Breuer.
Anscheinend habe ich es laut gesagt. Was jetzt? Auflegen? Weiterstreiten? Ach, was soll’s. Der hat sich im Leben nicht meinen Namen gemerkt.
»Ich habe Sie einen Bezirkstrottel genannt! Soll ich Ihnen das Wort kurz erklären?«
»Wie war noch mal Ihr Name?«
Na, also! Wusste ich es doch!
»Walter Weber«, sage ich. Das ist der Name unseres Vorgesetzten. Über den darf er sich meinetwegen gern beschweren.
»Gut, Herr Weber. Würden Sie mich dann bitte mal mit Ihrem Vorgesetzten verbinden?«
»Ja, das geht leider nur schriftlich!«, triumphiere ich. »Sie können Ihre Beschwerde direkt an die Zentrale nach München schicken. ProTrend, Abteilung Kundenbeschwerden, 80558 München. Auf Wiederhören!«
Zack! Die kleine rote Taste und ich werden heute noch richtig gute Freunde!
Die Telefonanlage klingelt erneut. Kunde wartet seit 48 Sekunden. Langsam scheint es ruhiger zu werden. Ich drücke die Abwesend-Taste an der Telefonanlage und gönne mir eine kurze Pause auf der Toilette.